SingleMalt und dessen Herstellung
Single-Malt-Whisky oder kürzer Single Malt ist ein spezieller, meist besonders hochwertiger Whisky. Er stammt jeweils aus einer einzigen Brennerei und ist kein Verschnitt mehrerer Whiskysorten (Single, deutsch: einzeln). Als Getreidebasis wird ausschließlich gemälzte Gerste verwendet (Malt, deutsch: Malz). Zudem stammt das zur Herstellung verwendete Brauwasser in der Regel aus der nächsten Umgebung der Brennerei.
Bei einem Single Malt darf der Whisky ausschließlich aus gemälzter Gerste in einer einzigen Destillerie hergestellt worden sein. Werden Single-Malt-Whiskys aus verschiedenen Destillerien gemischt, erhält man einen „Vatted Malt“, „Blended Malt“ oder „Pure Malt“. Wird ein Single- oder Pure-Malt-Whisky mit Grain-Whisky verschnitten (kontinuierlich destillierter Whisky aus verschiedenen Getreidesorten), erhält man einen „Blended“-Whisky.
Einweichen der Gerste in Wasser; etwa drei Tage Ruhe, dann beginnt das Keimen (Umwandlung von Stärke in gärfähigen Zucker), und der Prozeß wird durch Trocknen über dem Torffeuer gestoppt. Der Torf hat einen Anteil am Geschmack des Endprodukts, und die typischen Schornsteine der Trocken-Türmchen sind Symbol für die Destillierien geworden.
Die Flüssigkeit wird in den typischen kupfernen Kolben erhitzt. Übrigens schreibt ein altes Gesetz für diese eine Mindestgröße vor, um zu verhindern, daß Schwarzbrenner sie all zu leicht verstecken können. Der Alkohol verdunstet und wird aufgefangen; nach der ersten Destillation hat das ganze 20%, nach der zweiten 70% Alkohol. Vom zweiten "run" wird jedoch nur die Mitte verwendet; das erste, was aus dem Kolben kommt, ist zu schwach, die letzten Tropfen sind zu stark.
Gesetzlich vorgeschrieben ist, daß der in diesem Stadium noch farblose "Spirit" auf 63% verdünnt werden muß, bevor man ihn in Fässer abfüllt und einlagert. Faszinierender Gedanke: Der Whisky, den man heute herstellt, wird erst in zehn oder mehr Jahren getrunken werden! Die Welt wird dann eine andere sein. Während der Reifung gewinnt der Whisky durch das Holz der Fässer an Aroma und verliert an Schärfe, weil ein Teil des Alkohols verdunstet (die Brenner nennen das angels' share, "Anteil der Engel").
Der Whisky wird nochmals verdünnt (Mindestalkoholgehalt bei Whisky ist 40%) und in Flaschen abgefüllt. "Cask Strength" bedeutet, das der Whisky in Fassstärke abgefüllt wird. Es werden also nur drei Zutaten verwendet: Gerste, Hefe und Wasser. Auf das Wasser wird besonders geachtet; es ist angeblich hier in Schottland extrem gut dafür geeignet und wird meist aus irgendwelchen Gebirgsbächen geholt. Schön ist, dass bei der ganzen Produktion fast kein Abfall entsteht, denn alles, was in der Destillerie nicht mehr verwendet werden kann, geht an die Bauern zurück - als Viehfutter oder Dünger, je nach Alkoholgehalt.